Schlußpassus aus
Heinrich Eduard Maukisch,
Teutonia. Deutschlands wichtigste Ereignisse und das Leben seiner berühmtesten Männer, in leicht fasslichen Erzählungen für die Jugend dargestellt. Berlin 1837

Nun erscholl das Segenswort: Friede! durch alle deutschen Gauen, und nach jahrelanger trüber Knechtschaft schlug jedes deutsche Herz wieder freier in dem Bewußtseyn der ruhmreich wieder erkämpften Unabhängigkeit. Und wohl uns, daß die gütige Vorsehung uns Fürsten zu Führern gab, die mit Weisheit erkannten, was uns Noth that; dies war die Erhaltung des Friedens. Nach einem heftigen Sturme toben die wild aufgeregten Wellen noch lange gegen einander, gleich als könnte das einmal entfesselte Element sich nicht mehr unter der alten Ordnung beugen. So auch in Europa nach den Stürmen, die der kühne Eroberer heraufbeschworen hatte. Bald hier, bald da erhoben Empörung und Krieg aufs neue ihre Schlangenhäupter, und es fehlte nicht an listigen Versuchern, die uns in den verderblichen Strudel hinabzulocken strebten. Doch Deutschland zeigte, daß es der Hülfe des Höchsten werth war, wodurch dieser seine Bestrebungen mit einem glücklichen Erfolge gekrönt hatte, Kräftig wurden die Versucher zurückgewiesen, und täglich wuchs die Liebe der Unterthanen zu ihren Fürsten, täglich offenbarte sich die liebevolle Fürsorge der Fürsten für ihre Völker. Handel und Gewerbe, Wissenschaften und Künste erhoben sich mit Macht aus dem Verfall, der sie bedrohte, und ein heiteres Glück lächelte uns entgegen.
Möge der Allmächtige uns dies erhalten, das ist der Wunsch, mit dem ich von Euch, meine jungen Freunde, Abschied nehme, und wenn meine Erzählungen etwas dazu beigetragen haben, Euch auf Euer Vaterland stolz zu machen, wenn Ihr durch sie erkannt habt, daß treue Anhänglichkeit an Fürst und Vaterland unsere schönsten Tugenden sind, dann will ich mich reichlich belohnt halten.

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