STUNDENMODELL |
Als Einstiegsphase wird ein Ausschnitt
aus dem Film "Thelma und Louise" gezeigt, auf den das
Buch auch anspielt (Namengebung: Thelma oder Louise), insbesondere
das erste Kapitel.
Es folgt eine Kurzdiskussion, beginnend
mit den Fragen: "Wer kennt diesen Film, wie heißt
er, worum geht es, wie wird dieses Filmgenre genannt? Wodurch
zeichnet sich dieses aus, welche Filme dieser Art kennt Ihr noch?"
Das Filmgenre ist das Roadmovie, die Handlung
besteht äußerlich und innerlich in einer Reise, äußerlich
verlassen die Personen eine schwierige, vielleicht sogar ausweglose
Situation, meistens, um zu einem besseren Ort zu gelangen. Innerlich
bedeutet es die Distanz zu dieser schwierigen Situation, oft
eine Beziehung, eine Reise zu sich selbst, also Selbstfindung.
Hinweis auf "Letzte Ausfahrt Paradies"
als Roadmovie in Buchform als mögliche Überleitung.
Die Bücher werden ausgeteilt, das
erste Kapitel wird möglichst ganz, mindestens aber bis Seite
15, abschnittsweise von den Schülern laut gelesen,
um die Konzentration aller Schüler sicherzustellen.
Danach erfolgt eine knappe Zusammenfassung
der bisherigen Ereignisse, die auf die eigentliche Aufgabe hinführt:
die Charakterisierung der Figuren.
Von seiten des Lehrers wird dies als Tafelgraphik
dargestellt, die Schüler schreiben in ihrem Heft mit.
Es wird eine spaltenartige Darstellung vorgeschlagen. So wird
eine erste Grundlage für die spätere Beziehungseinheit
geschaffen.
Die Figuren sind nach ihrer chronologischen
Vorstellung im Buch aufgelistet. Es ist zu beachten, daß
die Spalten von Louise und Jonas größeren Platz beanspruchen,
die von der Verkäuferin, Susan und Kevin dafür erheblich
weniger.
Folgende Eigenschaften sind aus dem Text
ablesbar:
Picasso:
- empfindlich ("hatte sich mal wieder
über meine Musik aufgeregt", S.7)
- kein Vaterersatz, sondern Fremder ("trotzdem
hatte das ganze nichts mit mir zu tun. Das Haus und der Garten
gehörten ganz klar Picasso.[...]", S.7f)
- Künstler (S.9)
- Kunstprofessor (S.10)
- schlecht angezogen
- Jazzliebhaber
- Zigarilloraucher
- chauvinistisch (S.10)
- unsympathisch ("...weshalb sie ausgerechnet
wegen so einem Kerl Frankfurt verlassen hatte", S.10)
- schmeichlerisch (S.14)
Mutter:
- scheinheilig (S.7)
- verständnislos
- unsensibel ("sie kapiert gar nicht
mehr [...] hatte das nichts mit mir zu tun", S.7; "meine
Mutter würde es ohnehin nicht verstehen", S.8)
- bemüht sich um ihn ("sie hatten
sich ganz schön Mühe gegeben", S.8)
- ist verrückt nach Picasso ("[was
meine Mutter an so einem Typen wie Picasso toll finden konnte",
S.10)
- ängstlich (S.11)
Vater:
- wohnt in Frankfurt (S.8)
- ist von Jonas' Mutter geschieden (S.10)
- war ein Jahr in Amerika (S.11)
- Chrysler-Fan (S.11)
- hört gerne Willy De Ville (S.11)
- kümmert sich um Jonas ("durfte
ich neben ihm sitzen", S.11)
Musikverkäuferin:
- alt ("könnte meine Oma sein",
S. 9)
- sympathisch ("schwer in Ordnung",
S.9)
- Fachkenntnisse ("Willy De Ville hat
hier noch keiner verlangt. Die CD muß ich bestellen, aber
die Kassette kannst du haben.", S.9)
- gutmütig (S.16)
Susan Good:
- (ehemalige) Freundin von Jonas ("als
ich [...] Susan Good vergestellt hatte [...] wir würden
überhaupt nicht zusammenpassen", S.10)
- braune Augen (S.12)
- jemand Besonderer für Jonas ("geheimnisvoller
Glanz", S.12; "doch niemand außer uns beiden
wußte das", S.18)
Kevin:
- klaut Pornohefte(S.13)
- Freund von Jonas (S.13)
- ist erfahren, hat Leitbildfunktion für
Jonas ("was Kevin in dieser Situation gemacht hätte.
Auf jeden Fall hätte er sich weniger albern benommen",
S.15)
"Louise":
- 18/19Jahre alt (S.12)
- ziemlich groß, lange Haare, blaue
Augen (S.12)
- hat viel Ähnlichkeit mit Susan ("erinnerte
mich an Susan", S.12; "Genauso hatte mich Susan nämlich
gleich am ersten Tag genannt", S.18)
- blond (S.13)
- schön ("typische Beifahrerschönheit",
S.13; "Ihr Anblick war toll", S.14)
- selbstsicher (Dialoge S.13: sie warf die
zweite daneben; "so", sage sie zufrieden, "egal,
was passiert, verhungern oder verdursten werde ich jedenfalls
nicht", Bekleidung: knallgelbes Shirt, rückenfrei S.13,
"Oder hast du etwas Angst vor mir?" S.15, wie locker
sie mit dem Gefährt dahinglitt S.17)
- fröhlich ("lächelnd",
S.13; "zufrieden", S.13; "amüsiert".
S.14; "dann lachte sie", S.15)
- nachdenklich und geheimnisvoll sanftmütig
(S.15)
- spontan ("Plötzlich leuchteten
ihre Kulleraugen: 'und wenn du einfach mitkommst?'", S.15)
- schlau ("als hätte sie meine
Gedanken erraten", S.15)
- irritierend (S.15)
- gute Autofahrerin ("wie locker sie
mit dem Gefährt dahinglitt", S. 17)
- mag Jonas ("Und ich fahre dich anschließend
auch wieder zurück", S.15; "Die Musik ist nicht
übel ,meinte sie anerkennend, darf ich vielleicht auch erfahren,
wie mein freundlicher Begleiter heißt?", S.17)
- verrückter Typ (S.18)
Jonas:
- Chryslerfan ("Traum auf vier Rädern",
S.7; "er stand nicht nur da, er sprang mir förmlich
in die Augen und fasziniert blieb ich stehen", S.10; "den
Wagen kannte ich in- und auswendig", S.11, "trotzdem
schlich ich begeistert um das Auto herum", S.12 )
- hat Probleme mit Eltern (Mutter und Picasso)
("weil mir im Haus sonst die Decke auf den Kopf geknallt
wäre", S.7; "mich jedoch interessierten seine
Erklärungen [...] verdammt wenig", S.9, "was meine
Mutter an so einem Kerl wie Picasso toll finden konnte",
S.10)
- fühlt sich unverstanden von der Mutter
("in letzter Zeit...", S.7)
- fühlt sich nicht zu Hause ("aber
eher würde ich mir...". S.8, "Grünwald [...]
ist auch das langweiligste Kaff", S.8, "die stille
Wut, meine großen Ferien...", S.16)
- geht auf's Internat (S.8)
- will zum Vater (S.8; "mein Vater
sagt immer [...], obwohl meine Mutter [...] durfte ich vorn neben
ihm sitzen", S.11)
ist verschlossen ("allerdings verkneife ich es mir darüber
zu reden", S.8)
- Musikfan, vor allem Willy De Ville ("das
einzig Reelle in Grünwald ist der Musikshop am Markt, in
den ich fast täglich reinsehe" S.9; "Das letzte
Mal fragte ich sie nach Love and Emotion von Willy De
Ville", S.9; "es war die Liveversion des legendären
[...] es war ein unbeschreibliches Gefühl", S.17)
- wird leicht verlegen und unsicher ("ich
lief feuerrot an [...] ich hab verlegen gestottert", S.9;
"was mich noch verlegener machte", S.12; "sagte
ich unsicher", S.14; "gleichzeitig überlegte ich
krampfhaft, wie Kevin...", S.15; "und war irgendwie
froh, daß ihr das Tape gefiel", S.17)
- feige (S.10; "Aber ich verkniff mir
die Provokation", S.17)
- ist unglücklich über Scheidung
der Eltern ("ich kam nicht dahinter, weshalb sie ausgerechnet
wegen so einem Kerl Frankfurt verlassen hatte", S.10)
- ist fasziniert von Louise (genaue Beschreibungen
S.12 u. 13, "ich hatte mächtige Probleme...",
S.15)
ist pubertär ("unwillkürlich fielen mir die bunten
Magazine mit den nackten Frauen ein", S.13; "der Anblick
ihres gelben Shirts machte...", S.15)
- ist wasserscheu ("wenn ich mich weigerte,
ins Wasser zu gehen?", S.18)
Hausaufgabe:
Buch wird über die Ferien gelesen |
10 min
15-20 min |